Möchte man Geld verdienen, sollte man Geldverdienen nicht in den Fokus setzen

Je komplexer Umgebungen sind, desto weniger können wir Menschen diese sprachlich erfassen. Das bedeutet dann aber nicht automatisch, dass wir in diesen Umgebungen nicht passfähig handeln können, ganz im Gegenteil sogar. Wir können eben nur nicht Erfolg und Misserfolg von Handlungen über lineare Ursache-Wirkungsbeziehungen erklären.

Einige andere Aspekte zu Komplexität habe ich hier zusammen geschrieben.

Das schließt ebenfalls ein, dass wir mit scheinbaren Widersprüchen umgehen sollten. Auf einen dieser scheinbaren Widersprüche möchte ich nun eingehen.

Unternehmen müssen Geld verdienen, tun sie es nicht, sterben sie. Aber, fokussieren sich die Menschen in einem Unternehmen im Denken und Handeln primär auf Geldverdienen, werden sie mittel- und langfristig immer weniger Geld verdienen.

Je mehr komplizierte Anteile eine Umgebung hat, also je maschinenartiger eine Umgebung funktioniert, desto weniger trifft diese Feststellung zu. In solchen Umgebungen sollte man eben das was man erreichen möchte auch in den Fokus setzen.

Die Wirkungen rund um das Geldverdienen habe ich in diesem kleinen Loopy-Modell modelliert. Beim Simulieren gerne darauf achten, dass der Faktor “Geldverdienen” am Anfang noch zunimmt, dann aber nach einer gewissen Zeit nahe Null bleibt und nicht mehr anwächst.

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2 Responses to Möchte man Geld verdienen, sollte man Geldverdienen nicht in den Fokus setzen

  1. Holger Kreft says:

    Hallo Herr Dethloff,
    tolle Einträge (auch die zu Komplexität und Komliziertheit) finde ich hier in Ihrem Blog! Intuitiv stimme ich der Regel in der Überschrift dieses Beitrags sofort zu: “Möchte man Geld verdienen, sollte man Geldverdienen nicht in den Fokus setzen.” Ich würde das “küchenpsychologisch” untermauern, wobei ich jetzt vorrangig an den einzelnen Menschen denke – weniger die Organisationen im Blick habe: Ein einseitiger und extremer Fokus bedeutet Verbissenheit / mangelnde Offenheit, und die wiederum führt zu Blockaden usw.
    Was bei mir noch erheblichen Fragebedarf aufwirft, ist das Loopy-Modell. Ich bin kein “Modellierer”. Ich stelle auch fest, dass die Möglichkeit besteht, dieses Modell ohne große Barrieren zu verändern.
    Was ich nun aber sehr gern wissen würde: Auf welchen Annahmen beruht denn dieses Modell? Das meine ich in Bezug auf die angeführten Größen und deren Beziehungen zueinander. Wie gut kann Ihre These mit einem solchen Modell belegt werden? (Ich gebe zu, ich nehme mir jetzt nicht die Zeit, um die Relevanz der Größen und jede Beziehung zwischen ihnen selbst zu durchdenken.)
    Danke noch für den Hinweis auf dieses niederschwellig nutzbare Werkzeug.
    Herzliche Grüße
    Holger Kreft

    • Hallo Herr Kreft,

      ganz lieben Dank für Ihr Feedback zu meinem Blog. Das feut mich. Zu dem Modell. Das Modell beruht auf meiner Beobachtung in diesem Kontext. Ein Modell ist und bleibt immer nur ein Modell, nicht mehr aber auch nicht weniger. Es zeigt immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Ich bin mir sicher, dass man dieses Modell erweiterten kann, und zwar auch so, dass die getroffene Aussage abgeschwächt wird.

      BG, Conny Dethloff

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