Umgang mit Komplexität

Alexander Tornow hat mich heute auf seine Google-Group “Einfach-Machen” aufmerksam gemacht. In dieser Gruppe werden Themen rundum Komplexität und Umgang mit dieser beleuchtet. Dieses angehängte Dokument finde ich besonders interessant. Zwei kleine Ausschnitte aus diesem Dokument als Appetitanreger:

  • Unsere Gesellschaft ist nicht funktionsorientiert aufgebaut, sondern produktionsorientiert. Das Maximieren von Gewinn ist die stärkste Form einer produktionsorientierten Gemeinschaft. Durch die Gewinnmaximierung als „Ziel” und „Identität” sind viele Systeme weniger an stabilen Austauschbeziehungen interessiert, sondern nur noch an ihrem Output wie beispielsweise Rendite. Diese Zielausrichtung hat dann letzlich zur Folge, dass Menschen nicht mehr als Menschen gesehen werden, sondern nur noch als mögliches Potenzial. Die Maximierung von Gewinn ist von daher so schlimm für eine Gesellschaft, da so nur noch Leistungen erbracht werden, die Gewinn versprechen. Diese Orientierung raubt Ressourcen und lenkt von den Funktionen und Zusammenhängen ab. Innerhalb eines Unternehmens sorgt diese kurzfristige Sichtweise dafür, dass an Zukunftspotenzialen gespart wird, nur um kurfristigen Interessen von Anteilseignern oder Anspruchsgruppen zu genügen.
  • Die Gewinnmaximierung sorgt tendenziell für ungesunde Strukturen, da häufig nicht mehr der Mensch in den Mittelpunkt gestellt wird, sondern fiskalische Zwänge oder die Bedürfnisse des jeweiligen Systems.
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Kybernetisches Change Management: Interview im Managementradio

Zu dem Thema Kybernetisches Change Management wurde ich im Managementradio interviewed. Viel Spass beim Hören.

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Zeitschrift SEM Radar: Systemdenken und Entscheidungsfindung im Management

Die im Header genannte Zeitschrift kann ich wärmstens empfehlen. Wissen aus den Bereichen Erkenntnis-, System- und Chaostheorie wird auf das Management von Unternehmen angewendet. Eine unbedingte Alternative zu den doch aus meiner Sicht eher Mainstreamzeitschriften wie Harvard Business Manager. Zu beziehen ist diese Zeitschrift beim Wissenschaftlichen Verlag Berlin unter der folgenden Adresse http://www.wvberlin.de/data/semradar/semradar.html.

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Kybernetisches Change Management

Es ist nicht zu übersehen, dass die heutige Informationsgesellschaft viel mehr Komplexität mit sich bringt, als noch die Industriegesellschaft. Verantwortlich für diese steigende Komplexität ist in erster Linie nicht die erhöhte Anzahl an Menschen, sondern die exponentiell gestiegene Interaktion der Menschen untereinander. Um es in der Sprache der Systemtheorie zu sagen: Nicht die Elemente des Systems, sondern die Verbindungen und Wechselwirkungen der Elemente machen die Komplexität aus. Beispiele für die gestiegene Interaktion der Menschen untereinander sind die vielen sozialen Plattformen im Web, wie Xing, Facebook etc. im privaten Sektor oder die gestiegene Vernetzung von Lieferanten, Unternehmen und Kunden im Wirtschaftssektor. Um vor allem in Zeiten des Wandels auf diese Komplexität zu reagieren, ist das Wissen aus Erkenntnis-, System- und Chaostheorie von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Gestaltung des Wandels. In dem folgenden Artikel habe ich meine Gedanken zum Thema Kybernetisches Change Management zusammengetragen.

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Risikomanagement – Warum wir Gefahren falsch einschätzen

In dem Heft 02/2010 des Harvard Business Managers erläutern die Autoren Nassim N. Taleb, Daniel G. Goldstein und Mark W. Spitznagel die oben gestellte Frage in einem Artikel und gehen dabei auf die folgenden 6 Punkte detaillierter ein.

  • Unwahrscheinliche Ereignisse wollen vorhergesagt werden: Dies ist aus Sicht der Autoren der schlimmste Fehler. Viel wichtiger ist es, das Augenmerk auf die Folgen extremer und unwahrscheinlicher Ereignisse (“Schwarze Schwäne”) zu richten und sich dagegen zu wappnen.
  • Aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen zu wollen: An dieser Stelle stimme ich nicht voll mit den Autoren überein. Sie meinen nämlich, dass Ereignisse aus der Vergangenheit überhaupt keinen Einfluß auf die Zukunft haben. Sie gehen dabei beispielsweise auf die Kursstürze am Aktienmarkt ein. Die Entwicklung ist auf dem Gebiet aber schon viel weiter. Mit Hilfe von Erkenntnissen der Chaostheorie lassen sich Muster erkennen, die zwar keine exakte Vorhersage der Zukunft zulassen, aber doch eine gewisse Gestzmäßigkeit erkennen lassen. Womit ich den Autoren voll übereinstimme ist, dass eine lineare Fortschreibung der Ereignisse in die Zukunft purer Unfug ist.
  • Warnungen ignorieren: Hinweise, die uns vor etwas warnen sind in der Regel zuverlässiger als solche die uns etwas zu tun empfehlen. Ein Unternehmen kann auch erfolgreich sein, in dem es Verlusten vorbeugt. Die Autoren geben das Beispiel der Schachgroßmeister. Sie konzentrieren sich in erster Linie darauf keine Fehler zu machen. Anfänger versuchen zu gewinnen.
  • Risiken über die Standardabweichung messen: Risikomanager sollten keine Berechnungsmodelle anwenden, die sich auf die Standardabweichung beziehen. Im realen Leben gibt es Ausschläge von 10, 20 oder sogar 30 Standardabweichungen. Die Standardabweichung sagt aber, dass Streuungen von mehr als 7 Abweichungen quasi unmöglich sind.
  • Zu viel auf Mathematik, zu wenig auf Psychologie geben: Die Forscher meinen, dass Risiken unterschiedlich stark empfunden werdem, je nachdem wie diese präsentiert werden. Da stimme ich voll mit überein. Nur die Autoren meinen, dass man sich deshalb nicht von blumiger Sprache oder der Mathematik einlullen lassen sollte. Da bin ich ganz anderer Meinung. Gerade die Mathematik kann helfen, die Zahlen, die aus Risikobetrachtungen entstehen, zu erklären. Sie werden aber immer subjektiv bleiben. Das läßt sich garnicht verhindern. Dazu verweise ich gerne auf meinen Artikel zur Objektivität.
  • Glauben, dass Überfluss den Gewinn schmälert: Optimierung, das heißt der Abbau von Redundanzen und Überfluss, kann ein Unternehmen anfällig gegenüber Veränderungen aus der Umwelt machen. Die Natur gibt hier ein sehr gutes Beispiel. Die Evolution hat beispielsweise den menschlichen Körper mit zahlreichen Ersatzteilen ausgestattet: 2 Lungen, 2 Nieren etc. In Unternehmen hingegen gilt Redundanz als mangelnde Effizienz. Zu diesem Thema verweise ich gerne auf das Thema Theory of Constraints in der Sektion Managementkybernetik.
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Was hat Unternehmensführung mit Chaostheorie und Quantenmechanik zu tun?

Unternehmensführung ist noch immer in einem großen Umfang von dem Steuern nach Zahlen geprägt. In diesem Artikel möchte ich Kenntnisse aus den Themen Chaostheorie und Quantenmechanik aufzeigen, die, angewendet auf das Führen von Unternehmen, ein Umdenken in den Köpfen der Führungskräfte und Manager bewirken sollten.

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Ist Objektivität eine Illusion?

Das Gebäude der Wissenschaft und der Wirtschaftslehre ist auf rationale Objektivität aufgebaut. Aber gibt es überhaupt Objektivität, oder anders gesagt, kann es Objektivität überhaupt geben? Im folgenden Artikel lege ich meine Gedanken zu dem Thema dar. Um es vorwegzunehmen. Aus meiner Sicht ist Objektivität eine Illusion. Aber lesen Sie trotzdem gerne meine Begründung dazu im Artikel. Welche Auswirkungen hat das für die Wissenschaften und für die Wirtschaftslehre?

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Funktionierendes Wissensmanagement

Wissensmanagement ist unbestritten sehr wichtig für den Fortschritt und den Fortbestand der Menschheit. Nur läßt sich Wissen überhaupt managen, zu mindest so wie es in der Öffentlichkeit immer noch sehr häufig propagiert wird? In dem beiliegenden Artikel fasse ich meine Ideen und Gedanken zu diesem Thema zusammen.

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Fälschen oder Mißverstehen von Statistiken durch Aggregationsfehler

Sehr häufig wird man mit statistischen Auswertungen konfrontiert – egal ob im privaten oder im beruflichen Bereich. Auf Basis dieser Auswertungen müssen Entscheidungen getroffen werden. Dafür ist es von essentieller Bedeutung diese Auswertungen richtig zu deuten und zu bewerten. Im Zuge der Diskussion des Impfens oder Nichtimpfens gegen Schweinegrippe habe ich mir mal ein solches Beispiel herausgesucht, um zu verdeutlichen was ich meine.

In diesem Beispiel werden zwei Impfstoffe auf Nebenwirkungen bei Männer und Frauen getestet. Im linken Schaubild ist das originale Testergebnis dargestellt. Man erkennt das der Impfstoff A bei Männern (0,15% vs. 0,20%) und auch bei den Frauen (0,50% vs. 1,00%) weniger Nebenwirkungen erzeugt. Aggregiert man aber die Testreihen und stellt diese dann übergreifend für Männer und Frauen dar, erzeugt der Impfstoff B weniger Nebenwirkungen als Impfstoff A (0,22% vs. 0,23%). Das ist falsch. Aber richtig gerechnet ohne die Datenbasis zu manipulieren. Wie ist das möglich?

Bei Impfstoff B wurde eine unterschiedliche Datenbasis herangezogen, wodurch die Einzelergebnisse mit einer unterschiedlichen Gewichtung in das Gesamtergebnis einfließen. Da man hier nicht von einer Gleichverteilung ausgehen kann, darf man deshalb nicht aggregieren. Im rechten Schaubild habe ich für den Test des Impfstoffes B die gleiche Datenbasis wie für Impfstoff A genommen und die Nebenwirkungen entsprechend der Raten angepaßt. Man erhält eine richtige Aussage: Der Impfstoff B ist gefährlicher als Impfstoff A (0,38% vs. 0,23%). Dieses Phänomen ist auch als Simpson-Paradoxon bekannt.

Also: Immer vorsichtig beim Bewerten von statistischen Aussagen. Für weitere Details und Beispiele verweise ich gerne auf das Buch von Prof. Dr. Gerd Gigerenzer Das Einmaleins der Skepsis: Über den richtigen Umgang mit Zahlen und Risiken.

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Ankündigung des Buches “The Race – Change Management mit dem Change Modeler”

Wie im Rucksack unter Komplexität schon ausgeführt, steigt der Grad der Vernetzung und die Komplexität in der heutigen Welt enorm in einem nie da gewesenen Ausmaß. Nicht das Managen der einzelnen Beteiligten, sondern die Interaktion zwischen den Beteiligten ist ausschlaggebend für das Managen der Komplexität. Dazu ein Beispiel welches ich vor geraumer Zeit gelesen habe. Wenn man den Menschen und eine Katze in Einzelteile zerlegen würde, dann zeigen sich keine bis nur sehr wenig Unterschiede. Allerdings zeigen sich aufgrund der höheren Vernetzungsdichte der Nervenzellen im Menschen beträchtliche Unterschiede bei der Komplexität beider. Der Mensch ist viel komplexer als eine Katze. Übertragen auf Unternehmen bedeutet es, daß im Rahmen des Change Managements mehr auf Interaktion und Kommunikation geachtet werden muß, als man es bislang in vielen Bereichen tut.

Diese und viele weitere Erkenntnisse werden in dem im März-April 2010 erscheinenden Buch “The Race – Change Management mit dem Change Modeler” vorgestellt und detailliert und praxisgerecht aufbereitet und erörtert. Ulrich E. Hinsen wird das Buch herausgeben. Ich bin als Autor mit an der Erstellung des Buches beteiligt. Weitergehende Informationen kann man jetzt schon über die Internetseite der Beratergruppe Växakon beziehen.

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