Nachtrag zu: Wir schaffen unsere Finanzkrisen durch das Zinsparadigma selber

Ich habe in meinem Post vom 1. Februar 2011 über das Zinsparadigma geschrieben und das wir mit der Kapitalverzinsung als Paradigma unseres Finanzsystems unvermeidlich den Kollaps herbeiführen. Der Kollaps kann nur dann verhindert werden, wenn die Realwirtschaft unbegrenzt und exponentiell wachsen würde und das wird und kann niemals passieren.

Ich habe in der Xing-Gruppe “Systemisches Denken” dieses Thema ebenfalls zur Diskussion gestellt. Es sind einige sehr gute Anregungen gepostet worden.

Jürgen Kremer hat eine Ausarbeitung zu diesem, wie er es nennt Blinden Fleck der Volkswirtschaft ausgearbeitet. Dabei stellt er auch ein quantitatives Modell vor, welches ich im Consideo Modeler nachvollzogen habe. Ich habe in diesem Modell 3 verschiedene Haushaltsgruppen modelliert. Eine von diesen besitzt ein relativ zu den anderen großes Vermögen, was bedeutet, das diese Haushaltsgruppe als Gewinner des Systems angesehen werden kann, da die Zinseinnahmen den Zinszahlungen überwiegen. Bei den anderen beiden nicht vermögenden Haushalten ist das Umgekehrte der Fall. Damit fließt in der Ökonomie ein stetiger Zinsstrom von den Netto-Zinszahlern zu den Netto-Zinsempfängern. Es ist ein auf den ersten Blick nicht sichtbarer Umverteilungsmechanismus, dessen negative Auswirkungen bei hohen Wachstumsraten der Wirtschaft kaum erkennbar sind. Zerstörerisch wird dieser Mechanismus aber dann, wenn das Wachstum der Realwirtschaft nachlässt. Die folgende Abbildung, die das Simulationsergebnis von 4 Szenarien zeigt, illustriert das sehr eindrucksvoll.

Eine Bemerkung noch zum Schluss. Das Modell habe ich ohne Einflussnahme des Staates modelliert. Man könnte das Modell also noch erweitern, in dem man diesen inkludiert.

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2 Responses to Nachtrag zu: Wir schaffen unsere Finanzkrisen durch das Zinsparadigma selber

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