Unternehmensführung und Intuition: Passt das?

Um es am Anfang ganz klar zu sagen: Ja, denn es geht gar nicht ohne. Das stellt Andreas Zeuch in seinem neuen Buch Feel it!: So viel Intuition verträgt ihr Unternehmen auch ganz klar heraus. Er bezeichnet Diejenigen, die das verleugnen als Pseudorationalisten. Rationalität und Intuition müssen zusammen effektiv, effizient, bewusst und reflektierend eingesetzt werden; getreu dem Motto “Sowohl-Als-Auch” statt “Entweder-Oder”. Das uns Menschen diese Sichtweise so schwierig erscheint, haben wir unter anderem Aristoteles mit seiner erfundenen Zweiwertigkeit zu verdanken. Es gibt nämlich nicht nur “Gut oder Böse”, “Warm oder Kalt” oder auch “Rationalität oder Intuition”.

Was mir an dem oben zitierten Buch von Andreas Zeuch besonders gut gefällt ist, dass er dieses Motto klar und eindrucksvoll vertieft. Er plädiert nicht nur für Intuition und auch nicht nur für Rationalität, sondern für eine Mischung aus Beidem. Es geht um ein bewusstes Reflektieren der Handlungen und Denkweisen unter Einbezug von Rationalität und Intuition. Dafür stellt er auch einige Denkfallen heraus, die unsere Intuition in die Irre führen können. Das wären beispielsweise:

  • Wahrnehmungsfehler: Die Umwelt wird zu oft und zu wenig bewusst wahr genommen. Menschen sind oft optischen Täuschungen erlegen.
  • Erfolgsfallen: Vorgehensweisen und Methoden werden zu wenig reflektiert. “Das haben wir schon immer so gemacht”. Das was heute zum Erfolg geführt hat, kann morgen fatale negative Folgen haben.
  • Anker-Effekt: Entscheidungen werden durch zufällig wahr genommene Daten, die nichts mit der Situation zu tun haben, beeinflusst.
  • Umfeld-Erblindung: Unwahrscheinliche Ereignisse werden ausgeblendet. weil sie nicht erwartet werden.
  • Erwartungen: Geschürte Erwartungen können zu deutlich veränderten Verhaltensweisen führen: Selbsterfüllende Prophezeiung
  • Halo- und Teufelseffekt: Von wenigen Eindrücken und Eigenschaften einer unbekannten Person wird ein Gesamteindruck dieser Person generiert. Beispiel: Eine Person trägt ungeputzte Schuhe. Man glaubt, dass die Person nicht zuverlässig ist.

Zeuch stellt in seinem Buch viele Beispiele heraus, die sehr eindrucksvoll belegen, dass bewusstes und reflektiertes Einsetzen einer Mischung aus Intuition und Rationalität oft zum Erfolg führt. Diese Beispiele verknüpft er gekonnt mit den theoretischen Grundlagen, die in dem Buch vorgestellt werden.

Fazit: Das Buch ist unbedingt jeder Führungskraft und jedem Manager zu empfehlen. Genauer gesagt ist diese Lektüre Jedem zu empfehlen, der in irgend einer Art und Weise Entscheidungen fällen muss. Und wer muss das eigentlich nicht? Mir hat das Buch sehr viel gegeben, da Zeuch viele Aspekte, die mir vorher bereits bekannt waren, in einen ganzheitlichen Kontext gestellt hat. Danke dafür.

Des Weiteren empfehle ich die folgenden Seiten im Netz, in denen Andreas Zeuch in regelmäßigen Abständen seine Gedanken und Ideen platziert.

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2 Responses to Unternehmensführung und Intuition: Passt das?

  1. Hallo,

    ich arbeite auch bei einer Consulting Firma in München und habe dieses Buch gelesen. Es ist sehr beeindruckend. Ich konnte Anfangs auch nur schwer Entscheidungen fällen.

    Zeuch ist ein sehr guter Schriftsteller.

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