{"id":48169,"date":"2020-04-20T06:00:24","date_gmt":"2020-04-20T05:00:24","guid":{"rendered":"http:\/\/blog-conny-dethloff.de\/?p=48169"},"modified":"2020-04-19T19:00:34","modified_gmt":"2020-04-19T18:00:34","slug":"kommunikation-dynamiken-uber-emulierte-selfis-sichtbar-machen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog-conny-dethloff.de\/?p=48169","title":{"rendered":"Kommunikation \u2013 Dynamiken \u00fcber emulierte SelFis sichtbar machen"},"content":{"rendered":"
Die 3 Elemente von Kommunikation, MEINEN<\/strong>, MITTEILEN<\/strong> und VERSTEHEN<\/strong>, sowie die sich auf ihre Basis aufbauenden GrundFORMen von Kommunikation und Kombination dieser, habe ich in den letzten beiden Beitr\u00e4gen Kommunikation: Du komisches geheimnisvolles ETWAS<\/a> und Die 6 GrundFORMen der Kommunikation<\/a> angereicht.<\/p>\n Im 2. Beitrag habe ich SelFis erw\u00e4hnt und dabei auch auf den Beitrag<\/a> von Gitta Peyn verwiesen, in dem sie SelFis zur Analyse von Kommunikationsmuster verwendet hat. SelFis werden berechnet. Und um genau dieses Rechnen geht es mir in diesem Beitrag, dem letzten und dritten meiner Trilogie zu Kommunikation. Ich werde erkl\u00e4ren, wie sich diese SelFis, mit denen ich Muster von Kommunikation aufdecken kann, errechnen.<\/p>\n Dazu passend ein Zitat von Heinz von F\u00f6rster, welches ich diesem Interview<\/a> entnommen habe.<\/p>\n Das Nervensystem l\u00e4sst sich, ausgehend von diesen Annahmen, als eine Art Rechner interpretieren, der ein logisches Kalk\u00fcl durchf\u00fchrt. Und ein Neuron erscheint aus dieser Perspektive als ein Operator, der solche logischen Funktionen berechnet.<\/p><\/blockquote>\n Ich kann also im Kontext von Kognition und Kommunikation getrost von Rechnen sprechen.<\/p>\n Wir Menschen erkunden Welt \u00fcber genau eine Operation: indem wir unterscheiden. Wir fokussieren auf etwas in Welt, Inhalt, und setzen dass dann in einen Kontext. Es macht einen Unterschied, ob ich ein bestimmtes Gem\u00e4lde (Inhalt) in einer Gem\u00e4ldegalerie (Kontext) oder bei mir zu Hause (Kontext) beobachte und fokussiere.<\/p>\n Das m\u00f6chte ich an einem einfachen Beispiel spiegeln. Ich m\u00f6chte Obst kaufen. In meiner Stadt Rostock gibt es verschiedene M\u00f6glichkeiten Obst zu kaufen.<\/p>\n Diese von mir get\u00e4tigten Operationen kann man nun mathematisch so ausdr\u00fccken.<\/p>\n <\/a>Aus den ersten beiden Beitr\u00e4gen dieser Triologie zur Kommunikation erkennen Sie sicher die Haken wieder.<\/p>\n F\u00fcr jede mathematische Operation ben\u00f6tige ich nat\u00fcrlich auch Werte. F\u00fcr die Operation des Unterscheidens m\u00f6chte ich nun 4 Werte an dem oben eingef\u00fchrten Beispiel des Obstkaufens erkl\u00e4ren.<\/p>\n Was bedeutet nun Re-Entry? Dass die FORM immer wieder in sich selbst eingef\u00fcgt wird. So l\u00e4sst sich beispielsweise Selbstbeobachtung abbilden: Wir betrachten uns selbst. Derjenige, der sich selbst beobachtet, ist Ich, das, was er beobachtet, Umwelt.<\/p>\n Dann gehen wir zu Selbstbez\u00fcglichkeit weiter, indem uns bewusst wird, dass wir in unserer Selbstreflexion immer wieder eine Paradoxie ausdifferenzieren, n\u00e4mlich die von Identit\u00e4t: Wer ist derjenige, der beobachtet und was ist das, was beobachtet wird? Wann wird das, was beobachtet wurde, zu demjenigen, der beobachtet? ad infinitum …<\/p>\n <\/a><\/p>\n Ich betrachte mich selbst. In diesem Prozess bin ich mal markiert und mal nicht markiert, immer im Wechselspiel. In dem Moment, wo ich mich fokussiere, wird das, was ich fokussiere, Umwelt und nicht mehr ich, denn ich beobachte ich mich ja selbst. Allerdings beobachtet ja auch jemand, n\u00e4mlich “Ich”.<\/p>\n Damit wird Unbestimmtheit modelliert, die bei Lebendigkeit niemals aufgel\u00f6st wird, sonst stirbt Lebendigkeit. Lebendigkeit konstituiert sich an Unbestimmtheit.<\/p>\n Allerdings, und nun komme ich zu dem Apfelbeispiel zur\u00fcck. Menschen, die Unentscheidbarkeit in Alltagssituationen nicht aufl\u00f6sen k\u00f6nnen, k\u00f6nnen darunter leiden. Wer die Wahl nicht mehr zu treffen vermag, erstarrt in inneren Konflikten. Stellen Sie sich vor, ich stehe vor dem Apfelregal und entscheide mich stetig hin und her: Rote \u00c4pfel -> Gr\u00fcne \u00c4pfel -> Rote \u00c4pfel -> Gr\u00fcne \u00c4pfel -> \u2026 Meine Frau w\u00fcrde mich vielleicht nie wieder bei uns zu Hause zu Gesicht bekommen, da ich den Einkaufsvorgang nicht beenden kann.<\/p>\n In dem Moment, in dem ich mich entscheide, damit den Entscheidungsprozess beende und die FORM bestimme, beende ich Unbestimmtheit. Ich kann aber auch komplexe Entscheidungen damit beenden, dass ich feststelle: Die FORM ist unbestimmt, wie bei Identit\u00e4t.<\/p>\n Bislang hatten wir Operationen und Werte. Um rechnen zu k\u00f6nnen ben\u00f6tigen wir noch Axiome, also Vorschriften oder Regeln, wie wir rechnen sollen. 2 dieser Axiome, die sich ausschlie\u00dflich auf die Werte “markiert” und “nicht markiert” beziehen, erkl\u00e4re ich nun.<\/p>\n F\u00fcr das komplette Axiomensystem, in dem auch Regeln f\u00fcr das Rechnen mit den Werten “unbestimmt” und “imagin\u00e4r” enthalten sind, verweise ich gerne auf unseren Ausbildungsgang zum Komplexit\u00e4tsorganisator<\/a>, wo wir dieses Axiomensystem ausf\u00fchrlich herleiten werden. Wer darauf nicht warten m\u00f6chte, kann sich auch gerne per Selbststudium mit dem Buch uFORM iFORM<\/a> von Ralf Peyn und dort konkret im Abschnitt “Rechnen mit Unbestimmten und Imagin\u00e4ren” helfen. Darauf hier noch tiefer einzugehen, w\u00fcrde inhaltlich erst einmal \u00fcberfordern.<\/p>\n So, nun haben wir Alles beisammen. Wir haben Operation, Werte und Rechenregeln. Nun k\u00f6nnen wir uns anschauen, wie die so genannten SelFis, auf die Gitta Peyn in ihrem Beitrag Konfliktdynamiken mit SelFis untersuchen<\/a> eingeht, errechnet werden.<\/p>\n Zur Erkl\u00e4rung der Berechnung nehme ich das SelFi “TalkToMe (Komplexes Driften)”, das ich am Ende des zweiten Beitrages<\/a> dieser Trilogie bereits angerissen habe. In der folgenden Abbildung sehen wir auf der linken Seite das SelFi und auf der rechten einen vergr\u00f6\u00dferten Ausschnitt.<\/p>\n <\/a><\/p>\n Wie in der obigen Abbildung dargestellt, wird die nullte Zeile initial gesetzt. Das k\u00f6nnte ich vergleichen mit dem Vorgeben eines bestimmten zu diskutierenden Themas f\u00fcr 2 Menschen, innerhalb eines Teams, eines Unternehmens etc. Die weiteren Zellen in den Zeilen 1 bis x werden zellenweise von links nach rechts und von oben nach unten errechnet. Dabei errechnen sich die Zellen in den Zeilen n+1 ausschlie\u00dflich aus den Zellen der Zeile n.<\/p>\n Das Kommunikationsmuster “TalkToMe (Komplexes Driften)” setzt sich aus den folgenden beiden GrundFORMen von Kommunikation zusammen. Das habe ich im letzten Beitrag<\/a> dieser Trilogie bereits ausgef\u00fchrt.<\/p>\n <\/a><\/p>\n Bevor wir rechnen k\u00f6nnen, nehmen wir noch eine Setzung vor.<\/p>\n Damit ergibt sich folgende KommunikationsFORM.<\/p>\n <\/a>Warum k\u00f6nnen wir diese Setzung vornehmen? Ein Gedanke En+1<\/sub> der Zeiteinheit n+1 FORMt sich weiter und zwar aus denen der nahen Vergangenheit n (En<\/sub>) und den Nachbargedanken, links (Ln<\/sub>) und rechts (Rn<\/sub>). Jede Zelle \u201eE\u201c der Zeile n+1 errechnet sich aus den 3 Nachbarzellen “L”, “E” und “R” der Zeile n. Die folgende Abbildung stellt das Rechenbeispiel f\u00fcr eine dedizierte Zelle exemplarisch dar.<\/p>\n <\/a><\/p>\n Jede Zelle wird nun getreu dieser beschriebenen Vorgehensweise zeilenweise von oben nach unten berechnet. Diese Berechnungsvorschrift ist von Zellul\u00e4ren Automaten<\/a> bekannt.<\/p>\n Nat\u00fcrlich m\u00fcssen die SelFis, um Kommunikationsdynamiken mittels dieser zu untersuchen, nicht immer manuell berechnet werden. Das w\u00e4re viel zu zeit- und energieaufw\u00e4ndig. Peter Hofmann hat zum automatischen Berechnen der SelFis eine sch\u00f6ne Applikation<\/a> programmiert, auf die ich gerne verweise. Die obigen Graphiken habe ich \u00fcbrigens mit diesem Tool erstellt.<\/p>\n Mit diesem Beitrag war mir wichtig zu zeigen, dass sich die SelFis nicht beliebig berechnen, sondern nach einer konkreten Vorschrift, die sich auf das menschliche Rechnen im Rahmen von Kognition bezieht.<\/p>\nWie beobachten und begreifen wir Welt?<\/span><\/h3>\n
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\nIm Schritt 5 habe ich mich vor dem Apfelregal stehend f\u00fcr die roten \u00c4pfel entschieden. Ich markiere die roten \u00c4pfel.
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\n<\/strong>Im Schritt 5 habe ich mich vor dem Apfelregal stehend f\u00fcr die roten, nicht f\u00fcr die gr\u00fcnen \u00c4pfel entschieden. Die gr\u00fcnen \u00c4pfel markiere ich nicht, sie sind Kontext.
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\n<\/strong>Ich wei\u00df heute noch nicht, ob ich morgen, wenn ich vor dem Apfelregal stehe, f\u00fcr die roten oder f\u00fcr die gr\u00fcnen \u00c4pfel entscheiden werde. Hier ist der so genannte Re-Entry zu sehen, den wir auch schon im zweiten Beitrag im Rahmen der 6 GrundFORMen von Kommunikation gesehen haben. Dazu komme ich gleich noch einmal zu sprechen.
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\n<\/strong>Ich stelle mir vor, dass ich mich morgen, wenn ich vor dem Apfelregal stehe, f\u00fcr die roten \u00c4pfel und nicht f\u00fcr die gr\u00fcnen \u00c4pfel entscheiden werde.
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\nWenn ich etwas erneut unterscheide, dann ist der Wert der gleiche wie bei einer einmaligen Unterscheidung. Wenn ich mich f\u00fcr rote \u00c4pfel entscheide und diese Entscheidung wiederhole, dann \u00e4ndert sich das Ergebnis nicht. Egal, wie h\u00e4ufig ich “rote \u00c4pfel” denke, es bleiben rote \u00c4pfel.
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\n<\/strong>Wenn ich eine Unterscheidung abermalig fokussiere, dann ist das Unterschiedene verschwunden. Wenn ich mich f\u00fcr rote \u00c4pfel entscheide und \u00fcber diese Entscheidung nachdenke, diese also fokussiere, dann sind die roten \u00c4pfel aus meiner Fokussierung verschwunden. Die linke Seite der folgenden Gleichung und “gar nichts” sind \u00e4quivalent: Leere.
\n<\/a><\/li>\n<\/ol>\nWie errechnen sich SelFis?<\/span><\/h3>\n
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